Bayern contra Cannabislegalisierung: keine zweite Säule

Bayern contra Cannabislegalisierung: keine zweite Säule

Bayerische Gesundheitsministerin fordert Entkriminalisierungs-Stopp

Die bayerische Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CDU/CSU) fordert die Ampel-Regierung dazu auf, ihre Pläne für die zweite Säule der sogenannten Cannabislegalisierung in Deutschland sofort auf Eis zu legen. Das in zwei Phasen angelegte Projekt einer Hanfregulierung in der BRD läuft seit dem 1. April 2024 mit der ersten Säule (Gründung von Cannabis-Clubs und Entkriminalisierung des Eigenanbaus und des Besitzes) an. Auf diese erste Phase soll dann die zweite Säule (Abgabe des Konsumcannabis in Apotheken oder Fachgeschäften inklusive wissenschaftlich begleitender Auswertung) in Modellregionen folgen.

Die CDU/CSU möchte sich diesen Vorhaben entschieden in den Weg stellen: Die konservativen Christsozialen wollen keine längst überfällige Drogenliberalisierung in Deutschland und krakeelen seit April aus sämtlichen Rückstands-Hochburgen Deutschlands. Laut Gerlach seien die Pläne zur zweiten Säule »zumindest innerhalb des Bundeskabinetts ad acta gelegt«, so berichtet ein Artikel in der Deutschen Apotheker-Zeitung (siehe Ressource). Die prohibitive Bayern-Ministerin begrüßt das: »Dagegen setzt sich Bayern konsequent dafür ein, dass die Menschen vor gesundheitlichen Risiken durch den Konsum von Cannabis geschützt werden. An diesem Kurs werden wir auch festhalten – deshalb setzen wir das Gesetz so restriktiv wie möglich um«, meint die völlig irregeleitete Unions-Politikerin.

Entgegen der Darstellung Gerlachs sind in Deutschland allerdings bereits Vorbereitungen für Modellregionen voll im Gange. August 2024 unterschrieb die Gesundheitsdezernentin Wiesbadens eine Erklärung, welche eine zukünftige Abgabe von Cannabisprodukten in Apotheken der hessischen Hauptstadt vorsieht. Dann könnten Volljährige auch ohne Sondergenehmigung einfach und legal Hanf beim Apotheker erwerben. Auch andere Regionen zeigen sich interessiert daran, Modellregion zu werden. Von 35 befragten Städten bekundeten immerhin elf ihre Bereitschaft, ironischerweise unter anderem auch München.

Ressource:
www.deutsche-apotheker-zeitung.de