Drogen in der DDR – Vortrag mit Michael Kleim
Stadtbibliothek Bad Lobenstein
12. Juni 2025: Auf der Suche nach Entgrenzung/Der Deutsche Demokratische Rausch – Die DDR und ihre Drogenkulturen
In der DDR gab es unendlich viel Sehnsucht – Sehnsucht nach Ferne, nach Freiheit, nach Transzendenz. Es gab Suche nach Entgrenzung. Und es gab Rausch.
»In der DDR gab es keine Drogen? Es gab Alkohol in rauen Mengen. Es gab Kaffee- und Teekultur. Es gab Psychopharmaka und deren gezielten Gebrauch als Rauschmittel. Es gab das berüchtigte Faustan (Diazepam), das auf verschlungene Weise den Weg aus Kliniken hinein in die Szene fand. Es gab Nuth, ein zum Schnüffeln missbrauchter Fleckenentferner. Es gab Leute, die mit Muskat und Nachtschattendrogen experimentiert haben.
Drogengebrauch, sowohl im offiziellen als auch im subkulturellen Kontext, bringt den verborgenen, psychischen Zustand einer Gesellschaft ans Licht. Sehnsüchte und Ängste, Trauer und Träume, Bewältigungsstrategien und Herrschaftsstrukturen, Anpassung und Widerstand finden in den Drogenkulturen ihren Widerschein. Auch in der DDR war Drogenkultur ein Spiegel des gesellschaftlichen Zustandes. Der Vortrag, der auf dem gleichnamigen Skript basiert, berichtet von dem staatlichen Umgang mit Drogen über Alltagsdrogen bis hin zu psychoaktiven Experimenten innerhalb von Subkulturen. Damit wird ein bisher eher unbeachteter Aspekt der DDR beleuchtet.«
Stadtbibliothek Bad Lobenstein
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