Kentucky: Staatlich finanzierte Ibogain-Forschung
«Opioid-Krise» mit Psychedelika in den Griff bekommen
Im US-amerikanischen Bundesstaat Kentucky hat die Opioid Abatement Advisory Commission (dt.: Beratende Kommission für die Bekämpfung von Opioiden) angekündigt, Förderungsmittel für die Erforschung der psychedelischen Substanz Ibogain zur Behandlung von Opioidabhängigkeit bereitzustellen. Insgesamt 42 Millionen Dollar sollen in den nächsten sechs Jahren in das Projekt investiert werden.
Ibogain ist ein Psychedelikum, das in verschiedenen Hundsgiftgewächsen (Apocynaceae) vorkommt. Insbesondere die Art Tabernanthe iboga ist für ihren Ibogaingehalt bekannt. In den USA wird das Tryptaminderivat zu therapeutischen bzw. klinischen Zwecken immer mehr beforscht.
In Kentucky soll ein sogenanntes «platinum standard model» etabliert werden, welches aus klinischen Studien an mehreren Orten im Bundesstaat besteht. Die dazu bereitgestellten Mittel zur Erforschung des Potenzials psychedelischer Medizin stammen aus einem kürzlich gewonnenen Gerichtsverfahren und einem anschließenden Vergleich mit großen Opioidherstellern.
Die Veterans Mental Health Leadership Coalition (dt.: Führungskoalition für psychische Gesundheit von Veteranen), eine gemeinnützige Organisation, die sich für die Legalisierung psychedelischer Substanzen zur Therapie von Veteranen einsetzt, spielte eine entscheidende Rolle im Entscheidungsprozess und beeinflusste dahingehend die Meinungen vieler Amerikaner. Zahlreiche Bundesstaaten im Süden der USA sind normalerweise für Konservatismus bekannt. Umso erstaunlicher (und erfreulicher) ist es, dass solcherlei drogenpolitische Schritte in Richtung Liberalisierung selbst nicht vorm «konservativen Süden» Halt machen zu scheinen.
Ressource:
www.psychedelics.com
www.nachtschatten.ch