Kratomalkaloid Mitragynin hat geringes Suchtpotenzial

Kratomalkaloid Mitragynin hat geringes Suchtpotenzial

Mitragynin im Vergleich zu Morphin und Methamphetamin

Das Kratom-Hauptalkaloid Mitragynin hat ein relativ geringes Suchtpotenzial, wie eine jüngst veröffentlichte Studie mit dem Titel «The effect of mitragynine on extracellular activity of brain dopamine and its metabolites» der Forschergruppe um Nurul Yusoff konstatiert (2022).

Die malaysischen Forscher verglichen in der Studie das Suchtpotenzial von Mitragynin im Vergleich zu Methamphetamin und Morphin.

Den Versuchstieren wurde eine verhaltenssteigernde Dosis (behavioral reinforcing dose) von 10 mg pro Kilogramm Körpergewicht verabreicht. Zwar wurden nach der Verabreichung signifikante Steigerungen von Dopamin-Abbauprodukten (DOPAC bzw. HVA) in den entsprechenden Hirnregionen nachgewiesen, jedoch keine extrazelluläre Dopaminaktivität – wie es bei Methamphetamin oder Morphin der Fall wäre.

Die Autoren resümieren:

«Dies kann eine gewisse Wirkung [von Mitragynin] auf das Belohnungszentrum erklären, bestätigt aber das relativ geringe Suchtpotenzial von Mitragynin/Kratom».
(Yusoff et al. 2022, S. 6)

 

Literatur:

Yusoff, N. H. M./Hassan, Z./Murugaiyah, V./Müller, C. P. (2022): The effect of mitragynine on extracellular activity of brain dopamine and its metabolites. In: Brain Research Bulletin, 178. Jg., S. 1–8.

Dirk Netter