Musikalische LSD-Hommage: Oh Albert
Werk des Schweizer Sängers Elia Rediger und diverser anderer Künstler
Am 16. Juni 2021 veröffentlichte New Amsterdam Records ein ganz besonderes musikalisches Schmankerl für alle LSD- und Albert-Hofmann-Fans: Das Album “Oh Albert” vom Schweizer Musiker Elia Rediger unter Mitarbeit vieler anderer Musiker überrascht mit souligem Gesang, orchestralen und psychedelischen Sounds sowie World-Music-Elementen.
Doch nicht nur Musikalisches hat “Oh Albert” im Gepäck: Ein Concert-Film, der auf Grundlage einer künstlerisch-experimentell gestalteten Internetpräsenz angesehen werden kann, macht das Album zu einem Gesamtkunstwerk. Die Macher empfehlen Google Chrome als Browser, um die Webseite fehler- und ruckelfrei abzurufen. Der von Filmemacher Gregor Brändli produzierte Konzertstreifen ist etwa eine Stunde lang und lädt zur Interaktion ein.
Rediger, der in der selben Stadt wohnhaft ist, in der Albert Hofmann 1938 auch LSD-25 entdeckte nämlich Basel arbeitete für das imposante Klangspektakel mit dem New Yorker Komponisten William Brittelle zusammen, welcher die Stücke orchestrierte. Unter der Leitung des Violinisten und Dirigenten Etienne Abelin spielte die Baseler Sinfonietta diese dann ein. So entstand ein knapp 60-minütiges Live-Album, das abwechslungsreich und streckenweise episch daherkommt.
»Albert Hofmann selbst war großer Orchesterfan. Und so wollten wir unbedingt dieser historischen Schweizer Popikone ein umfassendes orchestrales Werk widmen, zum Dank seiner Jahrhundertentdeckung. Denn bis dahin wurde noch Religion als Opiat für die Menschen bezeichnet, als Heilsversprechen, und dann kam LSD. Aber heute wird es durch unsere immer raffiniertere Cyber-Welt ersetzt.«
Elia Rediger über Albert Hofmann und LSD
«Oh Albert» ist überdies ein Konzeptalbum. Das in drei Akte geordnete Werk erstreckt sich über 13 Tracks. Akt I behandelt die Entdeckung von Lysergsäurediethylamid, Akt II die Kriminalisierung und Nutzbarmachung desselben durch Staat und Geheimdienste. Akt III «2020» überschrieben mündet schließlich in unserer postmodernen, digitalisierten und virtualisierten Welt. Dazu meint Urheber Rediger:
mit dem simplen Titel»Unsere gesellschaftlichen Sehnsüchte, unsere gesellschaftlichen Übel scheinen die gleichen zu sein wie 1966. Aber heute scheinen die Menschen nicht mehr mit der gleichen Überzeugung für dieselben Ideale zu kämpfen. LSD, so scheint es, hat sein digitales Pendant in unserer virtuellen Welt gefunden.«
Das Album kann auf Bandcamp erworben bzw. auf Soundcloud kostenlos angehört werden.
Tipp der Redaktion!