Asiatischer Kartellboss: Tse Chi Lop verhaftet

Asiatischer Kartellboss: Tse Chi Lop verhaftet

In Amsterdam erwischt

Ausgerechnet in Amsterdam ließ er sich schnappen: Tse Chi Lop – gebürtiger Kanadier mit chinesischen Wurzeln – wurde am 22. Januar 2021 in der niederländischen Haupstadt von holländischen Polizisten festgenommen. Er wollte am Flughafen Schiphol gerade in einen Flieger steigen, der ihn zurück in seine Heimat nach Kanada bringen sollte, als ihn Beamte auf Anordnung der australischen Polizei (Australian Federal Police, AFP) verhafteten. Laut eigener Aussage der AFP konnte die Festnahme des Mafiabosses mittels Geheimdienstinformationen erfolgreich abgeschlossen werden. Eine Auslieferung nach Australien und juristische Maßnahmen gegen den Kanadier sind im Gange.

Der 57 Jahre alte Tse Chi Lop ist keine kleine Nummer – als mutmaßlicher Kopf des Sam-Gor-Syndikates, das in Gebieten Asiens sowie im Pazifik umtriebig ist, ist er z.B. laut UNODC-Repräsentant Jeremy Douglas durchaus mit den Drogenbaronen Pablo Escobar oder El Chapo vergleichbar. Laut einem Artikel in der Online-Sektion des Vice Magazine soll die kriminelle Organisation für 70 Prozent aller nach Australien geschmuggelten Drogen verantwortlich zeichnen, wobei im Labor synthetisierte Substanzen wie Ketamin, Crystal Meth und Heroin wohl am meisten vertreten seien.

Deshalb wurde er auch seit Jahren im Zuge der sogenannten Operation Volante von sechs Nationen gesucht. Die Operation begann 2012. Bereits 2013 berichtete das Organized Crime and Corruption Reporting Project (OCCRP) von 26 gelungenen Verhaftungen. Es bleibt also zu bezweifeln, dass auch die kürzlich erfolgte Festsetzung Tse Chi Lops, die von staatlichen Behörden selbstverständlich als “großer Erfolg” gefeiert wird, die illegalen Machenschaften des Sam-Gor-Verbundes unterbinden kann.

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