Der Schatten der psychedelischen Bewegung

Der Schatten der psychedelischen Bewegung

Interview mit Eric Davis

In dem hier präsentierten Interview von der niederländischen OPEN Foundation sprechen wir mit Eric Davis über die vergessenen Schatten der psychedelischen Geschichte, die Notwendigkeit kulturellen Erinnerns und die tieferen Bedeutungen, die in Blotter-Art verborgen liegen.

Laut Ram Dass (ehemals Richard Alpert) brachte das Verbot von LSD nicht nur seine Illegalität mit sich, sondern auch ein Gefühl der Paranoia und Stigmatisierung, das die Erfahrung verzerrte und ihr Potenzial einschränkte. Heute, mitten in einer aufblühenden psychedelischen Renaissance, sind diese Substanzen so nah an der gesellschaftlichen Akzeptanz wie nie zuvor. Das ist eine begrüßenswerte Entwicklung – aber nicht ohne ihre Komplexitäten. Eric Davis, Kulturkritiker und Autor mehrerer einflussreicher Bücher über Psychedelika und Okkultismus, gehört zu den Stimmen, die zu einem Moment des Innehaltens und Nachdenkens aufrufen. Er argumentiert, dass wir im Zuge der gesellschaftlichen Akzeptanz auch etwas Wesentliches verlieren könnten.

In seiner Arbeit erforscht Davis die Schnittstellen von Psychedelika mit Kunst, Medien, Technologie und Science-Fiction. Er plädiert für das „Seltsame“ – oft verbunden mit esoterischen oder randständigen Subkulturen – nicht als Makel, den es zu beseitigen gilt, sondern als tiefgreifendes Merkmal menschlicher Erfahrung. Anders als viele in der heutigen psychedelischen Szene, die sich lieber von kontroversen Figuren wie Timothy Leary, Terence McKenna und Carlos Castaneda distanzieren, setzt sich Davis differenziert mit deren Vermächtnis auseinander – ohne sie zu dämonisieren oder zu verklären.

Gefilmt auf der Interdisziplinären Konferenz für psychedelische Forschung (ICPR) 2024 in Haarlem, Niederlande.

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