Die erste «Ayahuasca-Pille»

Die erste «Ayahuasca-Pille»

Schamanisches Entheogen in Tablettenform?

Das in Vancouver (Kanada) ansässige Pharma-Unternehmen Filament Health, das sich besonders auf Psychedelika spezialisiert, hat die erste «Ayahuasca-Pille» der Welt entwickelt: Einmal eingeschmissen und los geht der lebensverändernde Trip! Ob das so eine gute Idee ist?

Das Unternehmen steht kurz davor, die FDA-Genehmigung für den Beginn einer klinischen Phase-1-Studie für die «Ayahuasca-Pille» zu erhalten. Diese wird voraussichtlich im ersten Halbjahr 2023 durchgeführt. Mittels der Entwicklung einer Pille und der Standardisierung der Dosierung hoffen die Forscher von Filament Health, eine konsistente Erfahrung mit vorhersehbarer Wirkung zu ermöglichen, sodass sie das therapeutische Potenzial des DMT-haltigen Ayahuasca genauer untersuchen können.

Ein weiterer Vorteil der «Ayahuasca-Pille» wäre, dass sie die Behandlung für diejenigen zugänglicher machen könnte, die nicht zu den traditionellen Ritualen nach Südamerika reisen können oder keinen Zugang zu professionellen Ayahuasca verabreichenden Schamanen/Ayahuasqueros haben.

Welche Inhaltsstoffe in der Pille zu finden sein werden, verrät weder der Artikel auf psychedelicspotlight.com noch das Gespräch des Filament Health-CEOs Benjamin Lightburn mit dem Nachrichtenportal Benzinga (siehe unten). Da der Begriff «Ayahuasca» je nach Region verschiedene Zutaten miteinbeziehen kann, bleibt erstmal also unklar, ob neben den klassischen Ayahuasca-Pflanzen auch andere pflanzliche Bestandteile in der Ayahuasca-Pille zu finden sein werden. Die klassischen Zutaten der Ayahuasca, die Ayahuasca-Liane (Banisteriopsis caapi) mit Beta-Carbolinen (MAO-Hemmer) und eine DMT-haltige Pflanze (z.B. Psychotria viridis), werden auf jeden Fall in der Kapsel vorkommen – ansonsten wäre es keine «Ayahuasca-Pille».

Ein derartig mächtiges Entheogen zur “fast-to-consume”-Pille umzugestalten, löst dennoch zu Recht Unbehagen bei manchen aus. Im Zuge der «Psychedelic Rennaissance» werden uns solcherlei Präparate jedoch wohl noch öfter begegnen.

Ressource:
www.psychedelicspotlight.com
www.benzinga.com