Italien illegalisiert CBD

Italien illegalisiert CBD

Hardlinerkurs in Sachen Hanf

Die italienische Regierung unter Premierministerin Giorgia Meloni hat ein umfassendes Verbot von CBD-Produkten erlassen und verschärft darüber hinaus die Sanktionen im Falle eines Nachweises von Cannabis-Abbauprodukten im Blut. Beides hat weitreichende Folgen für Konsumenten, Händler und die Wirtschaft.

Ein aktueller Fall aus Treviso verdeutlicht die Konsequenzen der neuen Regelungen: Ein 35-jähriger Autofahrer wurde nach einem Unfall trotz fehlender Schuld aufgrund von im Blut nachgewiesenen Cannabinoid-Abbauprodukten sanktioniert. Obwohl er angab, eine Woche zuvor einen Joint geraucht zu haben, wurde ihm der Führerschein entzogen. Laut der überarbeiteten Straßenverkehrsordnung von Verkehrsminister Matteo Salvini reicht bereits der Nachweis solcher Abbauprodukte für einen bis zu dreijährigen Führerscheinentzug aus, unabhängig davon, ob der Fahrer zum Zeitpunkt des Unfalls unter Einfluss von Cannabis stand.

Parallel dazu hat die italienische Regierung den Verkauf, Besitz und die Verarbeitung von CBD-Produkten verboten. CBD, bekannt für seine nicht-psychoaktiven und potenziell therapeutischen Eigenschaften, wurde bisher in der EU als kontrolliertes Produkt behandelt. Das Verbot trifft insbesondere Händler und Patienten, die auf CBD als alternative Behandlungsmethode angewiesen sind.

Kritiker, darunter Rechtsanwalt Fabio Amadio, sehen in diesen Maßnahmen eine Verletzung der Verhältnismäßigkeit und fordern eine verfassungsrechtliche Überprüfung. Zudem steht das Verbot im Widerspruch zu den Entwicklungen in anderen Ländern, wo der Umgang mit Cannabis zunehmend liberalisiert wird.

Ob die neuen Regelungen mit dem EU-Binnenmarkt vereinbar sind, bleibt abzuwarten. Die Auswirkungen auf die italienische Wirtschaft und die betroffenen Cannabisgebraucher sind jedoch bereits jetzt spürbar.

www.suedtirolnews.it