Kambô und plötzlicher Tod
Klinische und forensische Perspektiven
Kambô ist das Sekret des Riesenmakifroschs Phyllomedusa bicolor, das traditionell von indigenen Stämmen im Amazonasgebiet verwendet wird. Dieses Sekret wird für die rituelle Reinigung, den sogenannten Kambô-Ritualen, eingesetzt. Anhänger dieser Praxis schreiben Kambô vielfältige körperliche und psychische Vorteile zu – darunter eine gesteigerte körperliche Ausdauer, verbesserte geistige Klarheit und eine generelle Gesundheitsförderung.
Allerdings sind auch Nebenwirkungen wie Tachykardie, Blutdruckschwankungen und gastrointestinale Beschwerden bekannt, was zur Vorsicht mahnt. In der neu erschienenen Übersichtsarbeit wurde der Zusammenhang zwischen Kambô-Anwendung und dem Risiko eines tödlichen Verlaufs untersucht.
Eine Literaturrecherche ergab, dass bislang nur wenige Todesfälle beschrieben wurden. Diese dokumentierten Fälle weisen jedoch auf ernstzunehmende Gefahren wie plötzlichen Herztod und Speiseröhrenruptur hin – insbesondere bei Personen mit bestehenden Risikofaktoren.
Zur rechtzeitigen Erkennung solcher Zwischenfälle ist eine sorgfältige epidemiologische und toxikologische Überwachung erforderlich, zumal die Isolierung der in Kambô enthaltenen Peptide mit erheblichen Herausforderungen verbunden ist.
Studie: Sacco MA, Gualtieri S, Spiliopoulou C, Sakelliadis EI, Verrina MC, Aquila I. (2025), Kambo Administration and Its Association With Sudden Death: Clinical and Forensic Perspectives From a Systematic Review, Cureus. 18;17(1): e77646.