Medizinalcannabis weiterhin vom Hausarzt

Medizinalcannabis weiterhin vom Hausarzt

Deutschland: Ärzte dürfen wahrscheinlich weiterhin Cannabis verordnen

Cannabis-Patienten können vermutlich aufatmen, wenn es um die mögliche Verordnung von Cannabisblüten durch den Hausarzt geht. Eigentlich sollte 2023 die Verordnungsfähigkeit von Hausärzten hinsichtlich Cannabis eingeschränkt werden. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte im Oktober 2022 eine Änderung der Arzneimittelrichtlinie vorgeschlagen, weil es angeblich Fälle gab, in denen Hausärzte vermeintlich falsche Dosen Cannabis verordneten. Demnach hätten Allgemeinmediziner und Internisten ohne entsprechende Zusatzqualifikation kein Cannabis mehr verschreiben dürfen. Doch der Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken, teilte im Gespräch mit der Ärztezeitung mit, dass die Einschränkungen wahrscheinlich deutlich geringer ausfallen, als bisher erwartet. Der G-BA will hinsichtlich dieser Frage am 16. März 2023 eine Entscheidung fällen.

Professor Hecken zeigt sich einsichtig zu den Anmerkungen der Beschränkungs-Zweifler: „Mich haben viele der Argumente, die in der Anhörung vorgetragen worden sind, sehr zum Nachdenken gebracht. Gerade bei Patienten in palliativen Settings [besteht] ein sehr enges Vertrauensverhältnis zum Hausarzt und zusätzliche administrative Hemmnisse [sollten vermieden werden], indem man ihnen auferlegen würde, erst einen Facharzt hinzuziehen“. Der Vorsitzende sieht die Einführung eines Fortbildungsnachweises als Alternative zur Zusatzausbildung.

Quelle:
www.aerztezeitung.de