Oregon: Zauberpilz-Legalisierung

Psilocybe samuiensis und die Strukturformel des Psilocybin. Foto: Jochen Gartz, Montage: MB

Oregon: Zauberpilz-Legalisierung

US-Bundesstaat erlaubt Besitz und überwachten Konsum von psychedelischen Fungi

Psilocybinhaltige Pilze – oft «Zauberpilze» oder «Magic Mushrooms» genannt – waren bis zum 1. Januar 2023 im US-Bundesstaat Oregon verboten. Ab Beginn des Jahres 2023 sind sie dort ganz offiziell legalisiert. 2020 konnten Bürgerinnen und Bürger des Bundesstaats abstimmen, ob Psilocybin legalisiert werden solle. Das Ergebnis fiel positiv aus. Ganze zwei Jahre hat es gedauert, den Wunsch der Bevölkerung in die Tat umzusetzen. Damit ist Oregon der erste Staat in den USA, der eine Komplettlegalisierung (nicht bloß eine Entkriminalisierung!) von Psilocybin-Pilzen durchführt. Auf Bundesebene bleiben die psychoaktiven Fungi selbstverständlich illegal.

Im Gegensatz zu Cannabis, das in Oregon auch zu rekreativen Zwecken in Apotheken ver- und gekauft werden darf, möchte man für Magic Mushrooms einen ganz eigenen, staatlich lizenzierten Großhandel aufbauen. Die so genannte Measure 109 erlaubt die Einrichtung von Psilocybin-Dienstleistungszentren, in denen erwachsene Personen die Pilze in einem überwachten Rahmen konsumieren können. Die Voraussetzung ist die Anwesenheit eines staatlich geprüften Betreuers während des fünf- bis sechsstündigen Trips.

Erste vom US-Staat geförderte Ausbildungen für «Pilz-Therapeuten» begannen bereits im Dezember 2022, zu diesem Zeitpunkt allerdings noch ohne psilocybinhaltige Organismen. Die Kosten für eine solche Fortbildung belaufen sich laut Angaben der New York Times (siehe Ressource) auf um die 10.000 US-Dollar.

Neben der Legalisierung von Zauberpilzen 2023 wurde mit der Measure 110 (Drug Addiction Treatment and Recovery Act) bereits im November 2020 der Besitz geringer Mengen psychoaktiver Substanzen für den persönlichen Bedarf auf das Level einer Ordnungswidrigkeit herabgesetzt.

Ressource:
www.nytimes.com