Positionspapier Drug Checking

Positionspapier Drug Checking

Drug Checking rettet Leben. Deshalb ist es als Safer-Use-Werkzeug so wichtig, auch und gerade, weil viele der konsumierten psychoaktiven Substanzen politisch illegalisiert werden und Gebraucher auf den unzuverlässigen, ja teils gefährlichen Schwartmarkt ausweichen müssen.

Aus diesem Grund hat der Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik akzept e.V. in Zusammenarbeit mit der Deutschen Aidshilfe e.V. ein Positionspapier zu diesem wichtigen Thema veröffentlicht. Weitere Kooperationspartner sind der Schildower Kreis, der jes-Bundesverband und das Sonics-Netzwerk.

Drug-Checking ist eine bewährte Strategie der Schadensreduzierung, die dazu beiträgt Intoxikationen sowie Drogennot- und Todesfälle durch Überdosierungen und Substanzverunreinigungen zu verhindern. Drug-Checking ist zudem eine Methode der Intervention, bei der Drogengebrauchende dazu motiviert werden, ihren Konsum zu reflektieren und wenn nötig zu verändern. Schließlich stellt Drug-Checking ein Instrument der Suchtprävention und Gesundheitsförderung da, weil die vermittelten Informationen und Fertigkeiten Drogengebraucher*innen beim Erlernen von Konsumkompetenz1 unterstützen. Drug-Checking ermöglicht darüber hinaus ein Monitoring des nicht regulierten Marktes für psychoaktive Substanzen. Durch Substanzmonitoring können schadensminimierende Maßnahmen, Prävention und Hilfe frühzeitig entwickelt bzw. den aktuellen Entwicklungen angepasst werden. Mit Drug-Checking können also die Bereiche Intervention, Schadensreduzierung, Prävention und Gesundheitsförderung sowie Substanzmonitoring verbunden werden.

Aus der Zusammenfassung des Positionspapiers

Zu den Umsetzungsschritten gehören nach diesem Dokument unter anderem die Forderungen nach einer Streichung des Verbots von Drug Checking in § 10a BtMG und der Ergänzung des § 4 BtMG (Ausnahmen von der Erlaubnispflicht) sowie eine Ergänzung des § 4 BtMG und einer Einführung eines § 10b BtMG (Erteilung von Rechtsverordnungen durch die Bundesländer).

Das 44-seitige Positionspapier steht zum kostenlosen Download bereit. Es entstand im Zusammenhang mit dem Fachtag Drug-Checking am 15.06.2022 in Frankfurt/Main, der vom Bundesministerium für Gesundheit gefördert wurde.