Psychedelika zur Behandlung von Hirnverletzungen

Psychedelika zur Behandlung von Hirnverletzungen

Review zu Halluzinogenen in der klinischen Therapie

Hirnverletzungen aufgrund von Schlaganfall und Schädel-Hirn-Trauma sind eine der häufigsten Ursachen für Behinderungen. Selbst nach der Teilnahme an einem geeigneten Rehabilitationsprogramm bleibt fast die Hälfte der Patienten mit schweren traumatischen Hirnverletzungen, die einen Krankenhausaufenthalt erfordern, mit einer chronischen schweren Behinderung zurück.
Trotz jahrzehntelanger Forschung steckt die pharmakologische Behandlung von Hirnverletzungen noch immer in den Kinderschuhen, da es an konsequent erprobten Medikamenten fehlt. In jüngster Zeit wurden klinische Studien zur Verwendung von psychedelischen Therapeutika zur Behandlung von Hirnverletzungen initiiert.

Eine kürzlich erschienene Review (Scoping Review aller publizierten Studien zum Thema psychedelische Therapeutika und Hirnverletzungen) zielt darauf ab, den aktuellen Stand der Wissenschaft in Bezug auf die Neurorehabilitation zusammenzufassen.

Jüngste in-vitro-, in-vivo- und Fallbericht-Studien legen nahe, dass psychedelische Pharmakotherapien die Zukunft der Behandlung von Hirnverletzungen durch Modulation von Neuroinflammation, Neuroplastizität, hippocampaler Neurogenese und Hirnkomplexität radikal verändern können.

Historische Daten zur Sicherheit dieser Substanzen könnten in der Tat als Phase-0- und Phase-I-Studien dienen. N,N-Dimethyltryptamin (DMT) wird derzeit in klinischen Studien zur Behandlung des Schlaganfalls untersucht. Weitere Phase-II-Studien werden erhellen, wie diese vielversprechenden Substanzen Hirnverletzungen, insbesondere Schädel-Hirn-Traumata und Reperfusionsverletzungen nach Schlaganfall, behandeln können.

Studie: Shariq M. Khan, Gregory T. Carter, Sunil K. Aggarwal, Julie Holland (2021), „Mini-review: The Emerging Science of Psychedelics for Treatment of Brain Injury Provisionally accepted“, Front. Neurol. doi: 10.3389/fneur.2021.685085; www.frontiersin.org/articles/10.3389/fneur.2021.685085/abstract