Psychologische Auswirkungen von Psilocybin und MDMA
Neue Studie zu nicht-klinischem Gebrauch
Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass Psilocybin im Gegensatz zu MDMA signifikante kurzfristige Veränderungen in Persönlichkeit, Achtsamkeit und Verbundenheit hervorrufen kann – insbesondere durch mystische Erlebnisse im Rahmen der Erfahrung. Während Psilocybin tiefgreifendere innere Prozesse auszulösen scheint, wurde MDMA von den Probanden in größeren Gruppensettings besser vertragen.
Trotz jahrzehntelanger experimenteller Studien und klinischer Versuche mit verschiedenen psychedelischen Substanzen fehlt uns nach wie vor ein umfassendes Verständnis darüber, wie diese Mittel psychologische Erfahrungen beeinflussen. Vor diesem Hintergrund wurde eine Studie konzipiert und durchgeführt, um die Wirkungen von Psilocybin und MDMA auf eine Vielzahl psychologischer Merkmale in einer gesunden, nicht-klinischen Stichprobe systematisch zu untersuchen.
In der Studie erhielten gesunde Teilnehmerinnen eine Einzeldosis Psilocybin oder MDMA in einem Gruppensetting mit zwei bis vier Personen pro Sitzung. Jeder Teilnehmer absolvierte eine Vorbereitungssitzung, eine Wirkstoffsitzung sowie eine Integrationssitzung innerhalb von 72 Stunden nach der Einnahme. Die Erhebung der psychologischen Ergebnisse erfolgte vor der Einnahme (Baseline), ein bis drei Tage nach der Einnahme (nur Nebenwirkungen), eine Woche danach sowie erneut nach drei Monaten.
Von 48 Teilnehmerinnen erhielten 25 zunächst MDMA und 23 Psilocybin. Zehn Personen bekamen anschließend auch die jeweils andere Substanz (MDMA gefolgt von Psilocybin), sechs in umgekehrter Reihenfolge. Insgesamt gab es 31 MDMA- und 33 Psilocybin-Sitzungen. In der Woche nach der Einnahme zeigten sich bei den Psilocybin-Teilnehmerinnen signifikante Veränderungen in den Bereichen Persönlichkeit (weniger Neurotizismus, mehr Extraversion), Achtsamkeit und Verbundenheit – im Gegensatz zur MDMA-Gruppe. Zudem führte Psilocybin deutlich häufiger zu sogenannten mystischen Erfahrungen, deren Intensität stark mit gesteigerter Achtsamkeit und Verbundenheit, jedoch nicht mit Persönlichkeitsveränderungen korrelierte. Auffällig war auch, dass sich die Teilnehmer mit MDMA in größeren Gruppen wohler fühlten als mit Psilocybin.
Die Ergebnisse zeigen, dass eine Einzeldosis Psilocybin bei gesunden Menschen kurzfristige psychologische Veränderungen hervorrufen kann, die bei MDMA nicht beobachtet wurden. Besonders hervorzuheben ist der mögliche Zusammenhang zwischen den psychologischen Effekten und dem Erleben mystischer Erfahrungen unter Psilocybin. Erste Hinweise deuten außerdem darauf hin, dass Gruppensitzungen mit mehreren Personen bei MDMA besser durchführbar sind als bei Psilocybin.
Studie: Fitzgerald, P., Webb, S. L., Denning, N., Dowie, T., Schweickle, M., Modak, A. et al. (2025), Understanding the Psychological Effects of Psilocybin and 3, 4-Methylenedioxymethamphetamine in a Non-Clinical Population, medRxiv, 2025-05.