Vorsicht! PMA als MDMA in Ecstasy

Handelsübliche "Teile" (Straßen Ecstasy) | CC-BY-NC-SA Mirko Berger & Dirk Netter

Vorsicht! PMA als MDMA in Ecstasy

Paramethoxyamphetamin (PMA) in Ecstasy-Falsifikaten

Laut einem Artikel, der am 25. März 2022 im Faze Magazine erschien, sind in Großbritannien zurzeit gefährliche »Ecstasy«-Pillen in Umlauf, die als MDMA verkauft werden, jedoch ausschließlich Paramethoxyamphetamin (PMA) in einer Dosierung von 180 Miligramm (!) enthalten.

PMA, auch 4-MA (4-Methoxyamphetamin) genannt, weist eine sehr viel höhere Toxizität als MDMA und Co. auf, wirkt bereits in kleineren Dosierungen stimulierend, in höheren Dosen leicht halluzinogen. Eine Dosis von 0,6 mg pro Kilo Körpergewicht PMA sollte nicht überschritten werden. Schon solche Mengen bewirken unerwünschte körperliche Reaktionen. Tabletten mit 180 mg PMA sind eindeutig lebensgefährlich und sollten keinesfalls eingenommen werden!

Die Substanz wird auch im deutschsprachigen Raum seit über 20 Jahren immer wieder als MDMA auf dem Schwarzmarkt angeboten, weil die Herstellung dieses substituierten Amphetamins (z.B. aus Anisöl) günstiger ist. Entsprechende Berichte sind unserer Redaktion vielfach bekannt geworden. Gleiches bzw. ähnliches gilt für die nah verwandten Substanzen PMMA (Paramethoxy-Methylamphetamin), auch 4-MMA genannt, sowie für Paramethoxy-N-Ethylamphetamin (PMEA), 4-Ethoxyamphetamin (4-ETA) und 4-Methylthioamphetamin (4-MTA).

Weil PMA im Vergleich zu MDMA deutlich längere Zeit benötigt, bis erste Wirkungen wahrgenommen werden (bis zu 2, manchmal bis 3 Stunden), sind User zuweilen im Glauben, eine zu geringe MDMA-Dosierung eingenommen zu haben und legen nach. Übersierungen mit PMA können zu heftigen, potenziell tödlichen gesundheitlichen Schäden führen, beispielsweise zu einer extrem erhöhten Körpertemperatur bis über 40 Grad (!) und darauf folgend zu Herzrhythmusstörungen, Tachykardie, Krämpfen, Atemnot, Übelkeit, Organversagen und komatösen Zuständen.

Es gab bereits Todesfälle aufgrund von PMA-Überdosierungen. Die roten »Chupa-Chups«-Pillen stammen laut englischen Behörden aus Amsterdam und sind mit nur einem Pfund pro Tablette extrem günstig – und vor allen Dingen gefährlich. Wir raten dringend vom Konsum der knallroten »Chupa Chups« und allen anderen PMA- bzw. PMMA-Pillen ab. Drug Checking kann hier Leben retten.

Quelle:
www.fazemag.de