Psychedelika gegen Alzheimer?
Neue Forschungen deuten auf heilsame Wirkung hin
Psychedelische Drogen können zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit verwendet werden. Das ist das Ergebnis einer Studie, die gerade publiziert worden ist.
Unterm Strich sind Psychedelika demnach vielversprechende Mittel zur Beeinflussung neurodegenerativer Prozesse und haben positive Auswirkungen auf Verhalten, Kognition, Lernen und Gedächtnis. Psychedelische Substanzen erweisen sich damit als vielversprechende Kandidaten für die Behandlung von Alzheimer und Demenzerkrankungen.
In der Studie wurden die Belege für die Wirksamkeit natürlicher und synthetischer Psychedelika bei der Behandlung der Ursachen und Symptome der Alzheimer-Krankheit untersucht.
»Die plastogenen Wirkungen serotonerger Psychedelika zeigen, dass sie bei verschiedenen Aspekten der Alzheimer-Pathologie wirksam sein können. Wir gehen auf die Ergebnisse ein, die die Neuroplastizitätsmechanismen klassischer (serotonerger) und nichtklassischer Psychedelika veranschaulichen und auf ihr Potenzial zur Behandlung von Alzheimer und verwandten Demenzerkrankungen hinweisen.«
Psychedelika können bei Alzheimer helfen, weil sie z.B. neuronale Plastizität im Gehirn fördern und die Hirnatrophie verlangsamen oder auch umkehren können. Sie erhöhen u.a. die Neuronenbildung und bewirken durch die Neuverdrahtung pathologischer nervaler Schaltkreise lang anhaltende Veränderungen im Nervensystem. Psychedelische Wirkungen auf Serotonin-Rezeptor-Zielgene fördern und verbessern die funktionelle Konnektivität des Gehirns und verschiedene andere Mechanismen, die neurologischen Störungen zugrunde liegen. Die Ergebnisse der Studie sprechen für eine Untersuchung von Psychedelika als Behandlungsmethode für Alzheimer-Patienten.
Studie:
Winkelman, Michael James, Attila Szabo und Ede Frecska (2023), The potential of psychedelics for the treatment of Alzheimer’s disease and related dementias, European Neuropsychopharmacology 76: 3-16.