Studie zu Drogenkonsum in der Bronzezeit
Haaranalysen: Auf Menorca wurden psychoaktive Pflanzen konsumiert
Ein Forscherteam, bestehend aus fünf spanischen und einem chilenischen Wissenschaftler, fand jetzt mittels uralter Haarproben heraus, dass auf der westmediterranen Balearen-Insel Menorca psychoaktive Pflanzen konsumiert worden sind. Dies stellt eine Besonderheit dar, denn Menschenhaar aus der späten Vorgeschichte ist im westlichen Mittelmeerraum äußerst selten.
Bei archäologischen Ausgrabungen in der bronzezeitlichen Grab- und Kulthöhle von Es Càrritx auf Menorca fand man menschliche Haarsträhnen, die Überbleibsel eines besonderen Bestattungsritus’ sein sollen. Anhand einer Ultrahochleistungs-Flüssigchromatographie und hochauflösender Massenspektrometrie (zwei Verfahren, die oft in Kombination angewandt und mit der Abkürzung UHPLC-HRMS bezeichnet werden) konnten Scopolamin (u.a. vorhanden im Stechapfel Datura), Ephedrin (u.a. vorhanden im Meerträubel Ephedra) und Atropin (u.a. vorhanden in der Tollkirsche Atropa) in den Haaren nachgewiesen werden.
Diese Ergebnisse bestätigen den Gebrauch alkaloidhaltiger Pflanzen zu Beginn des ersten Jahrtausends v.Chr. durch die lokalen Gemeinschaften der Insel.
Die gesamte (detailreich illustrierte) Studie kann (in englischer Sprache) auf nature.com kostenlos als PDF heruntergeladen werden.
Ressource:
www.nature.com