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Johns Hopkins: Erster Bundeszuschuss für psychedelische Forschung seit 50 Jahren

Johns Hopkins: Erster Bundeszuschuss für psychedelische Forschung seit 50 Jahren

"Historische Bedeutung ist monumental"

Die Johns Hopkins University School of Medicine (Baltimore, USA) erhält nach 50 Jahren den ersten finanziellen Zuschuss des US-amerikanischen Bundes für ihre psychedelische Forschung. Es geht um Psilocybin zur Behandlung von Tabak-Konsumstörungen.

Die psychedelische Forschungseinrichtung der Johns Hopkins University hat von den National Institutes of Health (NIH) einen Zuschuss in Höhe von insgesamt fast 4 Millionen Dollar erhalten, um den potenziellen therapeutischen Nutzen von Psilocybin auf die Tabakabhängigkeit zu erforschen. Dies ist der erste NIH-Zuschuss seit mehr als einem halben Jahrhundert, der es ermöglicht, die therapeutischen Wirkungen eines klassischen Psychedelikums direkt zu untersuchen. Die auf drei Jahre angelegte Studie wird an verschiedenen Standorten in Zusammenarbeit mit der University of Alabama at Birmingham und der New York University durchgeführt werden.

“Die historische Bedeutung dieses Zuschusses ist monumental”, sagte der Studienleiter Matthew Johnson, Professor für Psychedelika und Bewusstseinsforschung in der Abteilung für Psychiatrie und Verhaltenswissenschaften an der Johns Hopkins University School of Medicine. Die Datenlage in Sachen Psilocybin und Suchterkrankungen sei überzeugend und die Arbeit mit solchen klassischen Psychedelika habe sich als sicher erwiesen, sagte Johnson (Quelle).

In den vergangenen 20 Jahren hat es eine Renaissance innerhalb der Forschung mit klassischen Psychedelika gegeben. Diese Studien wurden größtenteils privat und von enthusiastischen Gönnern finanziert und führten zu sensationellen klinischen Ergebnissen bei terminalen Krebspatienten, Abhängigkeitsstörungen und depressiven Erkrankungen.

Johnson begann vor 13 Jahren mit dieser Forschungslinie, in der Psilocybin zur Raucherentwöhnung getestet wurde. Eine 2014 veröffentlichte Pilotstudie zeigte sehr hohe Abstinenzraten, die weit über denen liegen, die mit herkömmlichen Medikamenten und Therapien zur Raucherentwöhnung erzielt werden. Die aktuelle randomisierte Doppelblindstudie umfasst Psilocybin-Sitzungen sowie eine kognitive Verhaltenstherapie – eine Art Gesprächstherapie oder Psychotherapie, die sich darauf konzentriert, negative Denkmuster zu erkennen, die zu Verhaltensstörungen und psychischen Problemen führen können. Die Forscher vermuten, dass Psilocybin dazu beitragen könnte, die abhängigkeitserzeugenden Gedanken- und Verhaltensmuster zu durchbrechen, die sich nach jahrelangem Rauchen verfestigt haben, und so den Menschen zu helfen, mit dem Rauchen aufzuhören.

Quelle

Hier geht es zur Website der Johns Hopkins University School of Medicine