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Karl Lauterbach rät zum Alkoholkonsum

Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD). Pressefoto Copyright: BMG / Thomas Ecke

Karl Lauterbach rät zum Alkoholkonsum

Gesundheitsminister empfiehlt ein Glas Wein täglich: »Ein Glas Bier tut es auch«

Der deutsche Gesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach äußerte sich in einem am 24. Dezember 2022 erschienenen Interview in der BILD positiv zu regelmäßigem Alkoholkonsum. So tat er seine Ansicht kund, dass ein Glas Rotwein täglich gut für die Gesundheit sei, sofern keine Krankheiten dagegen sprächen. Der Alkohol sei der Blutgefäß-Erhaltung zuträglich. »Ein Glas Bier tut es auch«, meint der Arzt, der fest davon überzeugt ist, seine Behauptungen mittels »neuester Studien« untermauern zu können. Laut Lauterbach (der eigenen Aussagen zufolge selbst »streng Maß hält«) sollte nach dem ersten Glas allerdings Schluss sein: »Leider zeigt die neueste Studienlage, dass die positive Wirkung nur für ein Glas gilt, ab dem zweiten Glas überwiegen schon leicht die schädlichen Wirkungen«.

Trotz seiner Vorliebe für Wein und Bier rühmte er den Schnaps im Verlauf des Gesprächs zunächst nicht: Ein Schluck nach dem Essen helfe höchstens psychosomatisch, nicht aber direkt physisch; der Magen habe danach noch mehr zu tun als vor dem Konsum. Dennoch rät der Professor für Medizin auch hier letztlich zum Griff zur Flasche, denn »die Placebowirkung vom Schnaps ist bei uns so ausgeprägt, dass man einen Schnaps empfehlen kann«.

Der Minister gab BILD-Lesern außerdem einen nützlichen Tipp für durchzechte Nächte: Neben viel Wasser und ausreichender Ernährung empfiehlt er hohe Dosen Koffein als Hausmittel gegen den anstehenden Kater, und zwar am besten direkt als Ergänzung zum stattfindenden Alkoholrausch. »Der doppelte Espresso zum Ende der Party« mache »einen Unterschied«, so Lauterbach. »Auch wenn es dazu keine Studien gibt«, zeige ihm das seine Erfahrung.

Lauterbach erntete in der deutschen Medienlandschaft teilweise Spott und Häme, aber auch Entrüstung mit seinen Aussagen; sogar üblicherweise eher alkoholaffine Boulevard- und Allgemeinblätter zeigten sich zuweilen verdutzt. Bekannte Zeitungen und Zeitschriften titelten mit Schlagzeilen wie »Ausgerechnet der Bundesgesundheitsminister verharmlost Alkoholkonsum« (Stern), »Festtags-Menüs und Alkohol – Lauterbach hält ein Glas Wein oder Bier in der Regel für gesund (…)« (Deutschlandfunk) oder »Jetzt wird es langsam peinlich: Ist Karl Lauterbach noch twittertauglich?« (Berliner Zeitung).

Ressourcen:
www.bild.de
www.berliner-zeitung.de