Kokain-Haie: Drogen in US-Gewässern

Kokain-Haie: Drogen in US-Gewässern

Potenzielle Auswirkungen von Drogenschmuggel auf Meeresbewohner

An der Küste Kaliforniens wird unter anderem geschmuggeltes Kokain transportiert, und zwar eine Menge. Die Drogen werden von Flugzeugen ins Meer geworfen, um dort dann von anderen Schmugglern per Boot aufgesammelt zu werden.

Laut dem Meeresbiologen Tom Hird könnte diese Methode des Schmuggels einen Einfluss auf Meerestiere haben, welche die Substanzen zu sich nehmen. Er beschäftigt sich insbesondere mit Haien, die unter Kokain-Einfluss stehen könnten. Denn über beschädigte Packungen kann das wasserlösliche Koks auch direkt in den Ozean geraten. Dann reicht nur ein kurzer Kontakt mit von Kokain verunreinigtem Wasser, um den psychoaktiven Effekt auszulösen.

In einem Artikel, der auf der Onlinepräsenz des Magazins Spektrum der Wissenschaft erschien, geht es um die Forschungen Hirds, die er gemeinsam mit der Ökologin Tracy Fanara betreibt. Der Artikel dient auch als Referenz zum Dokumentarfilm Cocaine Sharks, der im Rahmen der «Shark Week» auf dem Discovery Channel ausgestrahlt wurde. Die beiden Forscher erkundeten die Gegend um die Florida Keys, eine kleine Inselgruppe südlich der Küste Floridas, um dort verschiedene Hai-Arten zu beobachteten. Dabei stellten sie fest, dass beispielsweise ein Hammerhai ein eigenartiges Schwimmverhalten zeigte. War dieser Raubfisch auf Drogen?

In einem Experiment warf das Team Koks-Päckchen-Attrapen und künstliche Schwäne ins Meer. Tatsächlich bevorzugten diverse Haie die Packungen, einige von ihnen nahmen einen Bissen. Bei einem zweiten Auswurf, bei dem die Päckchen diesmal von einem Flugzeug aus ins Wasser geworfen wurden, versammelten sich erneut Haie um die Attrappen. Hird vermutet, dass der Aufprall der Packungen und das dadurch entstehende Plätschern dem von kleineren Fischen, also potenzieller-Haibeute, ähneln könnte und auch deswegen Haie anlocke. Hird und seine Gruppe gehen fest davon aus, dass manche Haie sich am Kokain berauschen.

Die Ergebnisse der Experimente machten auch in den USA große Runden. Zahlreiche Nachrichtenportale berichteten über die Cocaine Sharks in Florida.

Ressourcen:
www.spektrum.de
www.cbsnews.com
nypost.com