Psychedelika als Entzündungshemmer

Psychedelika als Entzündungshemmer

Studie stellt antientzündliche Wirkung von Psychedelika fest

Psychedelische Substanzen erleben eine Renaissance in der Wissenschaft. In der Forschung findet ein regelrechter Psychedelika-Boom statt, – so werden die geistbewegenden Moleküle beispielsweise für psychotherapeutische bzw. medizinische Zwecke an vielen Universitäten weltweit wissenschaftlich untersucht.

Doch eine 2022 veröffentlichte Studie des Pharmakologen Charles D. Nichols beweist, dass in Psychedelika nicht nur geistiges bzw. psychisches Heilungspotenzial steckt: Das Paper belegt anti-inflammatorische (entzündungshemmende) Wirkungsweisen diverser psychedelischer Stoffe.

»Psychedelika haben in den letzten Jahren sowohl in der wissenschaftlichen als auch in der Laiengemeinschaft ein neues Interesse geweckt. Sie sind dafür bekannt, dass sie beim Menschen tiefgreifende Wahrnehmungsveränderungen, eine Auflösung des Egos und eine Loslösung von der Realität bewirken können. Praktisch die gesamte Forschung über Psychedelika und ihre Wirkmechanismen hat sich auf die Untersuchung der Auswirkungen auf das Gehirn und das Bewusstsein konzentriert. Bemerkenswerterweise haben wir entdeckt, dass Psychedelika auch starke entzündungshemmende und immunmodulierende Eigenschaften in peripheren Geweben haben. In dieser Übersicht werden die Entdeckung dieses Phänomens und die Entwicklung von Psychedelika als potenzielle Therapeutika für Entzündungskrankheiten beim Menschen vorgestellt. Wir sind der Ansicht, dass bestimmte Psychedelika eine neue Klasse von niedermolekularen, hoch bioverfügbaren, entzündungshemmenden Wirkstoffen darstellen, die steroidsparend und auf sub-behavioraler Ebene wirksam sind und zur Behandlung und Vorbeugung einer Vielzahl von entzündungsbedingten Krankheiten und Zuständen eingesetzt werden können.«

Paper: «Psychedelics as potent anti-inflammatory therapeutics»